Wednesday 30 January 2008

That's an Assistant's Life

Als Assistent hat man's nicht immer leicht. Gestern hatte erst mein Taxi Verspätung, d.h. ich bin zu spät von der Lurgan Schule in die Portadown Schule gekommen, ergo keine Zeit mehr zum Kopieren, alles hektisch und dann wurde mir auch noch der Raum weggenommen, weil da mündliche Prüfungen drin stattfanden. Deswegen musste ich in der Kantine unterrichten, mit schön viel Hintergrundgeschirr- und Topfgeklapper. Also gegessen hat da zu dem Zeitpunkt niemand, aber die Frauen in der Küche haben halt gekocht und alles vorbereitet usw.
Und dann haben mir einige meiner Schüler erzählt, der Spanischassistent hätte sie ohne Grund angebrüllt und das tue doch nun wirklich nicht Not. Da stand ich dann etwas zwischen den Stühlen, denn einerseits ist es natürlich richtig, dass Anbrüllen nicht geht, schon gar nicht ohne Grund, aber ich war schließlich nicht dabei und verstehe mich sonst sehr gut mit dem Spanier. Aber wenn sich meine Kiddies so doll beschweren, mag da schon was dran sein. Ich hab versucht, sie ein bißchen zu besänftigen, aber sie waren sehr aufgebracht.
Um fünf war ich schließlich zu Hause und habe - nach einer kurzen Pause - bis nachts um halb eins ein 3-seitiges Paper zum Thema "Ausländer in Deutschland" für die Leiterin des German Departments an meiner Schule ausgearbeitet, d.h. Statistiken ausgewertet, alle Informationen kompakt zusammengefasst und das alles in möglichst einfachem Deutsch, damit die Schüler das auch verstehen. Und weil ich gerade dabei war und mich das Thema interessiert, hab ich dann noch ein bißchen drumrum gelesen und Erstaunliches festgestellt. Ach ja, nur nebenbei, wer denkt, die Ausländerzahlen in Deutschland steigen, der irrt. Sie nehmen zwar langsam aber kontinuierlich ab. Soviel mal dazu.
Um halb zwei war ich dann im Bett und um halb sieben heute Morgen ging der Wecker. Nach vier Stunden Unterricht und einer Besprechung durfte ich mich noch mit dem Tax Office herumschlagen, weil ich immer noch Steuern bezahle, obwohl ich das nicht muss. Und jetzt sitze ich müde hier vorm Computer und hau mich gleich erstmal auf's Ohr. Aber um halb acht geht's zum HipHop-Kurs.
Also, das ist hier kein Urlaub ne! ... ;-)


PS: Am Montag war die Präsidentin von Irland (Mary McAleese) in meiner Schule, wollte halt mal hallo sagen, eine Rede halten und ein bißchen mit dem Direktor und den Schülern schwatzen. Dazu hat sie allerdings eine gesamte Korona von Security Leuten und Journalisten mitgebracht. Und leider hab ich das ganze Theater verpasst, na sowas!
Die Mary ist übrigens in Belfast geboren und hat auch in Belfast an der Queen's University studiert, außerdem in Dublin am Trinity College. Ihre Wurzeln sind also hier im Norden. Erstaunlich, dass sie trotzdem im Süden Präsidentin geworden ist.

1 comment:

Anonymous said...

Hieß die Präsidentin nicht noch anders, als wir ihr mal in Dublin zugehört haben?
Hast den Spanischtypen schon ausgeschimpft?