Monday 12 November 2007

was nicht alles fuer mich getan wird...

Ich glaub, ich werde hier eine Anekdoetchenecke einrichten oder so. Es passieren dauernd so lustige Kleinigkeiten.
Eben hatte ich eine Konversationsstunde mit 2 Leuten und in meinem Raum war es bitterkalt. Letzte Woche war der Boiler kaputt und in der gesamten Schule ging 3 Tage lang die Heizung nicht. Bibber! Am Freitag mussten dann nur die hoeheren Klassen zur Schule kommen, weil das fuer die kleinen doch ein bisschen unzumutbar war. Heute geht die Heizung zwar wieder, aber eben nicht in allen Raeumen. Der Heizkoerper in meinem Raum macht nur wilde Geraeusche statt zu heizen (Bloedmann!).
Meine Schueler hatten dann die brilliante Idee, einfach die Dusche anzustellen vonwegen warmer Wasserdampf und so (mein Raum ist ein ehemaliger Lehrerumkleideraum mit Dusche und Waschbecken, nicht dass jetzt alle denken, ich muss im Badezimmer unterrichten). Leider hat das auch nicht funktioniert, denn aus der Dusche kam nur kaltes Wasser. Und Chris hat sich bei der ganzen Aktion den Aermel nass gemacht, na sowas, die gute Schuluniform, hehehe! Er meinte aber, er wird's ueberleben. Ist das nicht nett, was hier alles unternommen wird, damit die arme Assistentin nicht frieren muss? :-)

Thursday 8 November 2007

Finnland


So, jetzt hab ich endlich mal Zeit über meinen Besuch bei den Finnen zu berichten. Ich bin am Sonntag Abend wiedergekommen und wurde dann sofort von meinem Mitbewohner in Beschlag genommen, denn er musste es eine ganze lange Woche ohne mich aushalten (vielleicht wollte er aber nur sein Mitbringsel abstauben, hehe) und am Montag war dann wieder Schule und überhaupt man kommt ja zu nix.

Letzten Montag bin ich also frohen Mutes morgens um 3 h hier in Belfast in den Bus gestiegen und nach Dublin gefahren. Von da ging's mit dem Flieger, in dem mich alle für finnisch gehalten haben, nach Tampere (der Flughafen ist winzig klein und liegt mitten in der Pampa), dann mit dem Bus vom AP zum Bahnhof und schließlich mit dem Zug nach Turku, wo Solli mich nachmittags um 5 h in Empfang genommen hat. Auf der Fahrt konnte ich mir schon einen ersten Eindruck von der finnischen Landschaft verschaffen – viel Wald, Wiesen und, für mich am allerschönsten, die bunten Holzhäuser. Ich hatte die Nacht vorher nur 3 Stunden geschlafen und war den ganzen Tag unterwegs und dementsprechend erschöpft. Und dann war das in Finnland auch noch so saumäßig kalt – Unverschämtheit, hehe!
Bei Solli angekommen hab ich dann erstmal die finnische Studenten-WG begutachtet, mich bekochen lassen und bin ko ins Bett gefallen.

Am Dienstag war ich absolut faul und habe eigentlich nicht wirklich was gemacht, denn es war draußen eklig und hat geregnet. Solli musste in die Uni, also hab ich mir gedacht, gehste mal einkaufen. Im Supermarkt muss man ja kein Finnisch können und das Wort 'Danke' konnte ich schon: kiitos. Auf dem Weg zum Supermarkt bin ich dann erstmal fast auf die Nase gefallen, denn ich hatte nicht bedacht, dass es außerhalb des Weges matschig und rutschig war. Während des Ausrutschens hab ich mich schon wie einen Käfer auf dem Rücken im Matsch liegen sehen, konnte dies aber durch geschicktes Hand Abstützen gerade noch verhindern. Nur meine Tasche hat's erwischt und natürlich meine neue Hose (war ja klar!). Die Finnen, die da grad so in der Nähe waren, haben mich interessiert beäugt und ein Mädel hat lächelnd den Köpf geschüttelt. Ja, es zahlt sich halt nicht immer aus, eine Abkürzung zu nehmen. Hinterher hab ich mir in einer Pfütze die Hände gewaschen und da haben noch mehr Leute den Kopf geschüttelt. Bin halt ein kleiner Tollpatsch (von wem ich das wohl hab?).
Im Supermarkt musste ich dann erschüttert feststellen, dass Finnland nicht gerade das Land der günstigen Lebensmittel ist. Bei den Obst- und Gemüsepreisen habe ich mit den Ohren geschlackert, dann aber doch zugegriffen, denn in so einem kalten Land braucht man ja viele Vitamine vonwegen gesund bleiben und so (ich war tatsächlich die einzige, die nicht krank geworden ist).
Wieder zu Hause angekommen wollte ich dann aber nicht nur rumsitzen und habe trotz Regen und Wind einen Spaziergang durch die Nachbarschaft gemacht. Solli wohnt in einem Studentenwohnheim relativ weit außerhalb der Stadt in einem reinen Wohngebiet. Da sieht's gar nicht so anders aus als in Deutschland. Ein paar Blocks, ein paar Einfamilienhäuser, wie überall.

Am Mittwoch gab's dann doch ein bißchen Sightseeing. Wir wollten das Schloss in Turku besichtigen. Leider muss ich jetzt alle enttäuschen, die sich schon auf schöne Tourifotos gefreut haben, denn meine Kamera hat sich bei Ankunft im Schloss kurzerhand entschlossen, nicht mehr zu funktionieren, die blöde Kuh! Da war nichts zu machen, selbst gutes Zureden hat nicht geholfen. Seufz, immer dasselbe!
Auf unserer Schlosstour war ich reiner Touri und Solli hat mir aus einer an der Rezeption geliehenen Broschüre alles Wichtige über die einzelnen Räume verkündet. War schon interessant, wie die Turkuer früher so gelebt haben. Schön schön! Auf unserem Weg wurden wir heimlich von einem Museumsmitarbeiter verfolgt. Er hat immer gewartet, bis wir den Raum verlassen hatten, um uns dann 2 Räume später wieder 'aufzulauern'. Aber natürlich wollte er immer nur für eventuelle Fragen zur Verfügung stehen. Na, ob da nicht doch mehr dahintersteckte, ich weiß ja nicht.
Abends haben wir uns dann mit Ursula, einer deutschen Freundin von Solli, in einem Café getroffen und sind anschließend in ein kleines Konzert gegangen. Eine Frau hat abwechselnd Geige und Flöte gespielt und gesungen (das aber nicht so überragend) und ein Mann hat zwischen Gitarre und Akkordeon gewechselt. Ich fand's ganz schön, einem Akkordeon kann ich stundenlang zuhören, aber Solli und Ursel (die kennen sich ja mit Musik auch besser aus) fanden's nicht so supertoll. Naja, eingeschlafen ist keiner, also hat es sich doch irgendwie gelohnt.
Nach dem Konzert sind wir noch in den 'Klopub' gegangen, ein kleiner Pub, der früher als öffentliche Toilette gedient hat. Da war's auch ganz nett aber nicht überragend. Das Licht war ein bißchen zu grell und wir waren wohl die einzigen Nicht-Stammgäste. Aber man muss ja alles mal gesehen haben.

Donnerstag hab ich außerordentlich lange geschlafen und weil Solli in die Uni musste, bin ich allein in die Stadt gefahren, habe mich ein wenig umgeschaut und etwas geshoppt. Ich habe festgestellt, dass mir die finnische Mode auf jeden Fall besser gefällt als die britische. Hier ist alles so rüschig und verspielt und die Stoffe sind hauptsächlich synthetisch, da steh ich man gar nicht drauf! Und wieder haben mich alle für einheimisch gehalten. Es ist wirklich erstaunlich, für was mich die Leute alles halten, irisch, amerikanisch, deutsch, finnisch, schwedisch, polnisch. Wenn ich ein Spion wär, könnte ich in so vielen Ländern untertauchen und keine Sau würd's merken. Toll! Hehe!
Abends sind wir zu viert (Solli, Ursel, Deborah – auch eine Studentin aus Kiel – und ich) auf eine 50er und 60er Party gegangen. Solli und ich (die rothaarigen Grazien) haben ordentlich zur Livemusik abgehottet und die Bierflaschen hatten irgendwie immer ein Loch, so schnell waren die leer! Gott sei Dank war kein Bier dabei, das 'schlecht war'. Hehe! Wir haben auch die Krönung der Tänzer des Abends mitbekommen (leider waren wir nicht gut genug... so ein Mist!). Leider war alles viel zu schnell vorbei! Vor dem Nach Hause Gehen haben wir uns noch über die Anbandlungsversuche eines sehr betrunkenen, wenig attraktiven Finnen amüsiert. Na, da hatte er sie schon fast und dann kam ihre beste Freundin dazwischen, da war er aber traurig und hat versucht beide mit einem frischen Bier zu bestechen. Na, wie die Story wohl ausgegangen ist, vielleicht hatte er ja doch noch Glück...

Am Freitag haben Solli und ich mit dem Bus eine kleine Rundtour zur Scherenküste gemacht. Das war natürlich sehr schön! Und wir hatten sogar richtig Glück mit dem Wetter!
Nachmittags sind wir ins Kino gegangen und haben 'Alles auf Zucker' angeschaut (auf Deutsch mit englischen Untertiteln), ein Film mit Hannelore Elsner und noch so anderen, die man kennt. War total witzig! Kann ich nur empfehlen, aber ich glaube, der Film ist schon was älter.
Abends gab's wieder ein Konzert, diesmal in der Kirche mit einem großen Orchester und Chor und allem Drum und Dran. Schööööön! Und wieder Erwarten war es in der Kirche nicht zum erfrieren kalt, also alles in allem eine gelungene Sache! Die anderen sind anschließend noch in die Sauna, aber mir ist das zu warm. Hab mich stattdessen vor Sollis Computer geklebt und erstmal mit allen Leuten per icq gechattet, um auf den neusten Stand der Dinge gebracht zu werden. In Finnland ist mir mal wieder bewusst geworden, wie sehr ich meinen Internetanschluss vermisse. Man ist ja doch irgendwie etwas abgeschnitten von der Welt! Das nervt! Aber was soll ich machen. Wenn ich Glück hab, lassen Roser und ich uns bald ans Netz anschließen, denn sie hat sich nun auch einen Labtop gekauft und besteht auf einen Internetanschluss.

Samstag wollten Solli und ich eigentlich zu den Mumins fahren (na, wisst ihr denn alle noch, was das ist? Solli, wie heißt der Ort nochmal?), aber das Wetter war so schlecht und Solli dabei krank zu werden, dass wir uns dagegen entschieden haben. Stattdessen sind wir nochmal ins Kino und haben 'Sophie Scholl' geguckt und ganz viel geweint. Der Film ist wirklich gut, aber er schlägt doch ziemlich auf's Gemüt. Wer ihn noch nicht gesehen hat, unbedingt anschauen!

Sonntag hieß es dann Abschied nehmen von den freundlichen, verrückten Finnen und zurück auf die Insel. Morgens bin ich bei Eiseskälte und Schnee in Turku in den Zug gestiegen und musste das Land mit einer Träne im Knopfloch verlassen. Naja, man soll gehen, wenn's am schönsten ist. Und es war natürlich von vornherein klar, dass es erst schneit, wenn ich wieder weg muss!
Als wir kurz vor Dublin mit dem Flugzeug durch die Wolken geflogen sind, hatte ich wieder den gewohnten Anblick vom typischen irischen Grau... ach ja... seufz! Zu Hause nahm mich dann wie gesagt mein Mitbewohner in Empfang und alles war wie immer, ein großes Haus, 8 verrückte, völlig verschiedene Menschen und die müde Sonntagsabendsstimmung...

Insgesamt ist Finnland ein Land voller Menschen, die eine der putzigsten Sprachen überhaupt sprechen und auch sonst etwas eigen sind. Die Kälte und die Dunkelheit verleiten anscheinend zu großem Alkoholkonsum, der erstaunlicherweise kaum aggressive Nebenwirkungen hat. Sehr angenehm! Für mich war Finnland ein sehr starker Kontrast zu NI, wo viele Leute doch etwas abgedreht und künstlich sind. Die Finnen machen sich wenig aus Make-up oder schicken Kleidchen. Sie stehen mehr auf Dreadlocks und Heavy Metal, weshalb mich dieses Land bestimmt nochmal wiedersehen wird, aber vielleicht lieber im Sommer oder wenn dann wirklich dauerhaft Schnee liegt. Bis dahin: Kiitos suomi!

Monday 5 November 2007

Anekdoetchen

Heute hab ich 2 von meinen Schuelern erzaehlt, dass ich naechsten Sommer wieder nach Amerika moechte und deswegen versuche zu sparen. Da guckt der eine mich ganz erstaunt an und fragt: "Hast du denn einen Job?" Ich: "Naja also, ich arbeite hier... in der Schule..." Da ging ihm ein Licht auf und wir haben doch sehr gelacht. Ihm war's ein bisschen peinlich und er meinte, es wirkt halt nicht wie arbeiten, was ich mit ihnen mache, im positiven Sinn. Deswegen nehm ich die ganze Sache mal als Kompliment ne. Hehehe!