Saturday 29 December 2007

Bamberg City

Vom 18. bis 22.12. war ich also in Bamberg und das waren stressige aber total coole 5 Tage (ich bin nichtmal zum Glühwein trinken gekommen)! Ich hab's geschafft, alle Leute genau 1 Mal zu sehen, so gafragt war ich, hehe. Leider hatte der ein oder die andere keine Zeit für mich, da war ich natürlich ein bißchen traurig. Aber da ja alle versprochen haben mich zu besuchen, nehm ich das nicht übel.

Am Dienstag kam ich in Bamberg an, bin schnell in meine alte Wohnung gehuscht, hab 'meinen Jungs' hallo gesagt und dann ging's ab zum Poetry Slam im Odeon, wo mich meine Slam-Kollegen schon sehnsüchtig erwartet haben. Die Freude war auf beiden Seiten riesengroß! Und ich hab mich soooo gefreut mal wieder auf einem Slam zu sein! In NI krieg ich langsam Entzug. Mit meiner eigenen Leistung war ich zwar an dem Abend extrem unzufrieden (selbst Schuld, wenn man zu spät mit dem Texten anfängt), aber dafür war es ansonsten eine buntgemischte feine Veranstaltung mit vielen verschiedenen Slammern. Ich hab auch wieder neue Gesichter gesehen und neue Leute kennengelernt. Juhu!

Die restlichen Tage hab ich damit verbracht alle möglichen Freunde abzuklappern, auf eine Feuerzangenbowlenparty zu gehen und unendlich viele Leute auf der Straße zu treffen. Mein zweites Highlight neben dem Slam war ein langersehnter Besuch im Morph Club bei Macca fat. Es war zwar nicht besonders viel los, aber Anni und ich haben uns die Füße wundgetanzt. Und Bier umsonst bekommen, na wenn das nix ist! Da gab's trotz Menschenmangel extrem gute Laune und dann hab ich auch noch jemanden getroffen, bei dem ich gar nicht damit gerechnet hatte, dass er da sein würde. Yeah!

Am Samstag bin ich mit einem weinenden und einem lachenden Auge in den Zug gestiegen, den ich beinah verpasst hätte, und zu meinen Eltern gefahren. Schorsch (mein zukünftiger Mitbewohner) hat wahrscheinlich gedacht, jetzt spinnt sie total, weil ich laut vor mich hinfluchend in der Wohnung hin und her gelaufen bin und meine Sachen eingesammelt hab. Und dann musste ich auch noch alles Frühstücksgeschirr usw. stehen lassen (er hat zwar gesagt "macht nichts", aber ich fand mich schon ziemlich unhöflich), um noch rechtzeitig zum Bahnhof zu kommen. Die Hälfte der Strecke bin ich gejoggt, mit schwerem Rucksack. Die Leute haben mich mitleidig angeguckt und teilweise den Kopf geschüttelt. Naja, bin sowas schon mein Leben lang gewohnt ergo nicht so schlimm. Und ich schaffe es wirklich NIE, mal rechtzeitig und in Ruhe irgendwo hinzugelangen, glaub das ist angeboren.

Das besagte lachende Auge war für die Erkenntnis, wie schön Bamberg eigentlich ist und wie wohl ich mich die meiste Zeit dort gefühlt hab. Und auch dafür, dass ich so viele Freunde wiedergetroffen hab und einfach die Straße entlangschlendern konnte und zehn Leute grüßen musste, weil sich jeder kennt. Das fehlt mir in Belfast. Ich kenn da natürlich auch Leute, aber halt noch nicht so lange und nicht so viele. Und in Belfast kann ich nicht einfach abends alleine weggehen in meinen Lieblingsclub mit dem Wissen, dass ich sowieso tausend Leute treffe, die ich kenne. In Bamberg muss ich niemandem mehr was beweisen, ich muss mich nicht verstellen. Die Leute respektieren mich so, wie ich bin. Daher auch das weinende Auge, weil ich weiß, dass ich das in Belfast alles nicht haben werde für die nächsten 7 Monate. Das wird schon ein bißchen hart. Ich mein, ich bin gerne da und ich möchte meine Zeit dort auf keinen Fall missen und auch nicht die Leute, die ich da kennengelernt habe und hoffentlich noch kennenlernen werde, aber es ist halt ein Provisorium und ich muss irgendwann wieder gehen. Und es ist manchmal ein einsames Leben. Ich denke allerdings, dass es nächstes Jahr etwas angenehmer wird, weil ganz viele Leute zu Besuch kommen wollen. Na, wir werden sehen. Auf jeden Fall kann ich meiner Rückkehr nach Bamberg nun etwas positiver entgegensehen, denn zum wieder in die Uni gehen hab ich im Moment noch so gar keinen Bock. Ich hampel lieber noch ein bißchen auf Deutsch mit meinen 'Kiddies' (sie sind eigentlich zu alt, um sie so zu bezeichnen) herum. (tschicki tschicki wah wah!)

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